Wie du zwischen Weihnachtsfeier, Familienpflichten und Geschenke shoppen Zeit für Besinnlichkeit findest.
Inhalt
Weihnachtszeit – gemütliche Weihnachtsmärkte, kuschelige Stunden mit Buch und Kerzen, Plätzchen backen, Besinnlichkeit… Klingt wundervoll, oder? Die Realität sieht in der Vorweihnachtszeit oft anders aus. Zwischen Weihnachtsfeiern auf der Arbeit und im Verein, Weihnachtsmarktbesuch mit Freunden und minutengenauer Planung, wann man die Feiertage wo und mit wem verbringt, steht auch noch Geschenke kaufen auf dem Programm. Und nicht zu vergessen: Die Menüplanung fürs Fest, Wahl des perfekten Baums und natürlich Deko. Irgendwie schlägt die Vorfreude auf eine besinnliche Zeit jedes Mal in Stress um. Und wenn du dann endlich zur Ruhe kommst – du ahnst es – wirst du krank. Düdüm…
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Damit du den Dezember dieses Jahr wirklich mal genießen kannst, kommen hier meine sieben Schritte, wie du deinen Dezember ein wenig besinnlicher gestalten kannst.
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1. Was bedeutet Weihnachten überhaupt für dich?
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Hast du dich schonmal gefragt was Weihnachten für dich persönlich bedeutet? Oft sind wir so gewöhnt an Familientraditionen, dass wir einfach nur mit dem Strom schwimmen und die jährlichen Abläufe abspulen, ohne sie zu hinterfragen. Worum geht es dir also? Darum, mit der Familie zusammen zu sein? Um spirituelle Besinnung? Ums Schenken und beschenkt werden? Wenn du für dich definierst, was dir wichtig ist, kannst du Prioritäten setzen und die weniger wichtigen Dinge aus deinem Kalender und von der To-Do-Liste streichen. Wie du das herausfindest? Am Ende des Textes habe ich eine kleine Journaling-Übung für dich.
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2. Geschenke: Weniger Konsum, weniger Stress
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Noch vor ein paar Jahren habe ich schon im Oktober damit begonnen, Geschenkelisten zu schreiben. Etwas Selbstgestricktes für Oma, ein besonderes Buch für die Freundin – und natürlich einen Adventskalender für den Partner. Ein paar Kleinigkeiten für Kolleg:innen, und dann noch der jährliche Fotokalender für die Eltern. Ich könnte die Liste noch eine Weile fortführen.
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Mal ganz ehrlich: Haben wir nicht von allem genug? Das Einzige, das uns wahrlich fehlt, ist Zeit, finde ich. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Ausflug statt Geschenken, einem Gutschein oder einem durchdachten Präsent statt einem Berg von Geschenken? Oder etwas Persönliches, Selbstgemachtes – zum Beispiel eine weihnachtliche Marmelade, selbst gebackene Plätzchen oder selbstgemachte Seife? Für mich sind das Geschenke, die von Herzen kommen und eine persönliche Note tragen. Zeit statt Zeug, könnte das Motto sein – und ist zudem noch nachhaltiger als Geschenke shoppen.
3. Zeit für dich selbst – finde Ruheinseln im weihnachtlichen Trubel
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Schon im Alltag finden wir oft kaum Momente nur für uns selbst. In der trubeligen Weihnachtszeit ist es aber noch wichtiger, zwischendurch mal innezuhalten. Eine kurze Meditation oder eine Yoga-Einheit am Morgen ermöglichen einen entspannten Start in den Tag – und wenn es nur fünf Minuten sind. Wie wäre es mit einem entspannenden Bad am Abend – oder bewusst eine Tasse Tee trinken? Kleine Ruheinseln können dir helfen, zentriert und in Kontakt mit dir selbst zu bleiben.
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Wenn du möchtest, schreibe dir eine Ruheinsel-Liste. Wenn du eine Pause brauchst, hast du immer gleich ein paar Entspannungsideen an der Hand. Nicht vergessen, ein Sound Bath oder eine Klangmassage mit draufzuschreiben. Ich habe vor Weihnachten noch ein paar Termine frei. 😉
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4. Nein sagen – auch während des Fests der Liebe
Liebe beinhaltet auch Selbstliebe. Es ist okay, nicht auf jede Weihnachtsfeier zu gehen oder Treffen ab- oder gar nicht erst zuzusagen. Schau nochmal auf deine Liste, was dir Weihnachten bedeutet. So kannst du Prioritäten setzen und dir selbst treu bleiben. Das kann eine besondere Herausforderung sein, wenn die Familie ins Spiel kommt. Vielleicht kannst du hier abwägen: Deine eigenen Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die der anderen.
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Hast du das Gefühl, dass die die Zeit davonrennt? Behalte deine Prioritätenliste im Blick und konzentriere dich auf das Wesentliche. Ich bin eine große Freundin von To-Do-Listen. Damit habe ich alle Aufgaben gut sichtbar aufgelistet und kann sie nach Priorität abarbeiten. Dann freue ich mich jedes Mal über dieses befriedigende Gefühl, einen erledigten Punkt fett durchzustreichen. 😉
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5. Realistische Erwartungen haben
Perfekte Geschenke, der perfekte Weihnachtsbaum (ohne Knick im Stamm und nur eine Spitze, bitte), ein besonderes Menü, natürlich alles selbst gekocht – und gebacken. Muss es wirklich perfekt sein? Und sind die Erwartungen, die du an dich selbst und andere hast realistisch? Oftmals setzen wir uns selbst unter Druck, das perfekte Weihnachten gestalten und es allen recht machen zu wollen. Wenn wir unsere Erwartungen anpassen, können wir Stress in der Weihnachtszeit reduzieren und uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.
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6. Um Hilfe zu bitten ist völlig okay
Weihnachten mit all seinen Vorbereitungen kann oft überwältigend sein. Wir haben ja gerade schon gesagt, dass all das Drumherum beim Fest der Liebe gar nicht so perfekt sein muss. Deshalb musst du auch nicht alles alleine schaffen. Einkaufen, kochen, backen, dekorieren – frag Freunde und Familie, ob sie dir helfen können. Das Fest gemeinsam vorzubereiten macht ohnehin mehr Spaß. Und wenn die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt ist, hat jede:r mehr Zeit für kleine Auszeiten zwischendurch.
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7. Konfliktpotenzial vermeiden
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Familientreffen können herausfordernd sein – insbesondere, wenn alte Konflikte hochkochen – oder unter dem Druck, dass Weihnachten perfekt sein muss, wenn schonmal alle zusammen sind. Normalerweise plädiere ich immer für offene Kommunikation. Aber vielleicht mögt ihr Themen mit Konfiktpotenzial wann anders diskutieren? Erinnere dich daran, dass du dich immer zurückzuziehen kannst, sollte die Situation zu angespannt werden.
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What the Weihnachten?
Wie soll dein Weihnachten, dein Dezember sein? Wie möchtest du den letzten Monat des Jahres begehen, und was sind deine Prioritäten?
Schnappe dir dein Journal oder ein Blatt Papier, mache es dir mit einem Tee und Kerzen gemütlich und lasse Musik laufen, wenn du magst. Stelle dir einen Timer auf 15 Minuten und schreibe, alles auf, was dir zum Thema Weihnachten einfällt. Was du magst, was du nicht so magst – ohne den Stift abzusetzen oder groß zu überlegen. Wenn du intuitiv schreibst, kannst du auch unbewusste Gefühle und Gedanken herauskitzeln. Lies dir deinen Text anschließend durch. Was fällt dir auf? Was war die bereits bewusst, was überrascht dich? Leite daraus ab, wie du dein Jahresende gestalten möchtest. So kannst du auch neue Rituale etablieren, die sich für dich gut anfühlen.
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Wie bringst du mehr Entspannung in deinen Dezember und kommst stressfrei durch die Weihnachtszeit? Und was bedeutet Weihnachten für dich? Lass uns in den Kommentaren darüber sprechen.
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Fotos: Sonja Kuhl Fotografie